Hallo und herzlich willkommen auf unserem Blog.

Wir wollen uns mal wieder etwas vergrößern und euch am Vergleich verschiedener Scanner teilhaben lassen.
Hierzu haben wir uns diesmal 2 besondere Laserscanner ausgesucht:
Einmal der Leica BLK 360 mit 60 Metern Reichweite für 16.000 € und einmal den Faro M70 mit 70 Metern Reichweite für 22.000€.
Preislich liegen wir hier im unteren Preissegment. Bis vor 2 Jahren waren diese Preisklassen im Bereich Laserscanning noch undenkbar.

Wir haben beide Scanner in den jeweiligen Bereichen Bedienung, Performance, Genauigkeit und Punktwolke miteinander verglichen.Insgesamt haben wir 20 Scans mit beiden Scannern durchgeführt. Das Scannobjekt war das Kaiser Wilhelm Denkmal in Porta Westfalica.

Bedienung

Der Leica BLK 360 arbeitet mit einem Tablet, von dem aus man alles steuern kann und auch die Scans können direkt auf das Tablet übertragen werden. Die Vorab-Registrierung findet hier ebenfalls auf dem Tablet statt. Die Bearbeitungssoftware für den BLK ist ReCap

Der FARO Focus M70 hat ein großes Display integriert und kann auch direkt am Gerät bedient werden. Nachdem das Projekt abgeschlossen ist, werden die Scans in Faro Scene registriert.

Praxiserfahrung:

Die Vor-Ort-Registrierung beim BLK funktioniert bei wenigen Scans (5-10), je nachdem wie gescannt wurde. Aufgefallen ist uns, dass einige der Scans plötzlich auf dem Kopf standen und diese erst wieder in der richtigen Position und dem richtigen Winkel ausgerichtet werden mussten. Da die Registrierung nicht immer funktioniert, kann dies viel Zeit in Anspruch nehmen. Das liegt leider daran, dass kein Zweiachskompensator verbaut ist, sondern wie beim RTC 360 nur eine IMU. Daher kann sich das Gerät in schwierigen Bereichen schlecht nivellieren.

Der Focus M70 ist von der Bedienbarkeit und von den Funktionen identisch wie die S-Serie Scannern von FARO. Lediglich die On-site-Registrierung ist hier der S-Serie vorbehalten. Ein großer Vorteil ist, dass auch bei dem M70 bereits ein Zweiachskompensator verbaut ist, was die Registrierung wesentlich vereinfacht.

Performance:

In Bezug auf die Geschwindigkeit des Scanners weist der BLK 360 eine Schnelligkeit von 360.000 punkte Pro Sekunde auf, wobei der Focus M70 hier bei 488.000 Punkten Pro Sekunde liegt. Dies macht sich bei der Geschwindigkeit nur leicht bemerkbar. Allerdings haben wir beim M70 mehrere Einstellungsmöglichkeiten, was die Punktdichte angeht. Dieser Faktor ist aber nicht identisch vergleichbar, da die Punktabstände auf 10 Meter nicht 1 zu 1 in den Einstellungen angegeben sind.

Der M70 hat die 20 Scans solide hinter sich gebracht und es gab trotz kühlerer Witterungsverhältnisse keine Probleme.

Der BLK 360 hat nach dem 15. Scan aufgrund der Temperatur gestreikt. Dieser musste erst wieder aufgewärmt werden, damit wir die Scans weiterführen konnten. Des Weiteren war der Akku aufgrund der permanenten WLAN-Verbindung relativ schnell aufgebraucht.

Klarer Punkt für den Focus M70.

Genauigkeit:

Bei der Genauigkeit gibt Faro einen Distanzfehler für den M70 bei 3 mm an. Beim BLK 360 sind wir hier bei 4 mm.
Diese Werte werden immer auf eine Messdistanz von 10 – 25 Metern angegeben. Im reinen Messen konnten wir beim M70 eine Messdistanz von 3-5 mm erkennen, sowohl nach mehrmaligen abmessen als auch auf verschiedenen Oberflächen. Wir haben die niedrigste Qualitätstufe gewählt, bei einer Auflösung von 1/5.

Beim BLK 360 lagen wir hier allerdings in der Messabweichung etwas höher, als im Datenblatt angegeben. Hier lag der Wert, je nach Oberfläche, knapp unter einem Zentimeter und teilweise bei glänzenden Oberflächen auch zwischen 1cm – 2 cm. Hier haben wir die mittlere Auflösung gewählt.

Der Distanzfehler hängt auch immer ein wenig davon ab, auf welche Oberfläche gescannt wird.
Bei stark reflektierenden Oberflächen wie z.B. Silberfolie, ist es schwieriger, ein brauchbares Ergebnis zu erhalten. Beim M70 kann ich zusätzlich zur Dichte der Punkte auch noch eine Qualität der Punkte angeben. Dieses führt dazu, dass der Punkt vom Laser öfter anvisiert wird und sich die Punktgenauigkeit dadurch verbessert.

Punktwolke:

Entscheidend für gute Ergebnisse im CAD System ist natürlich, wie gut meine Punktwolke ist. Habe ich eine schlechte Grundlage, so macht sich dies auch in meinen CAD Zeichnungen und in den Modellen bemerkbar. Daher war es uns wichtig, dass wir eine gleichmäßige und auch rauscharme Punktwolke haben.
Der M70 hat uns nicht nur in seiner Bedienung überzeugt (die wir schon von den S-Serien kennen), sondern auch in der Qualität der Punktwolke. Hier konnten wir im Detail an den Kanten und Schnittbereichen erkennen, dass auch Low Budget Scanner Qualität liefern können.

Beim BLK 360 hatten wir ein etwas größeres Rauschen in der Punktwolke und auch die Fotos waren nicht so hochauflösend.

Fazit:

Alles in allem muss man sagen, dass die Low Budget Scanner eine ganz gute Performance und auch Leistung liefern. Für den Preis von 16.000€ eine Punktwolke geliefert zu bekommen, ist schon ein gutes Zeichen für den Markt. Je günstiger der Preis, desto mehr steigen hier ein.  Wir haben uns allerdings für den M70 entschieden, da wir hier ein gutes Rundum-Paket haben und die Alltagstauglichkeit einfach gegeben ist.
Wir empfehlen allerdings jedem, sich das Gerät selbst anschauen und auch die Anwendung entscheiden zu lassen.

Gerne unterstützen wir euch als Dienstleister im Bereich Laserscanning bei eurem Projekt.

Euer Laserscanning Experts Team