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Faro Focus Laserscanner vs. Leica RTC 360 
Heute möchten wir euch berichten, weshalb wir uns für den Faro S350  Laserscanner entschieden haben.
Bis 2019 gab es nur einen Scannerhersteller, der für die breite Masse in Frage kam, das war der Faro Laserscanner. Die Laserscanner von Faro sind in der mittleren Preiskategorie konkurrenzlos gewesen. Es heißt ja so schön: „Konkurrenz belebt das Geschäft“, daher waren alle gespannt auf den neuen Scanner von Leica.
2019 hat Leica den RTC 360 auf den Markt gebracht und ist somit offiziell in den Markt des mittleren Preissegmentes eingestiegen.
Wir haben beide Scanner ausgiebig auf reine Scannfunktionen, Performance der Software und auch auf die Datenqualität getestet.
Hier wollen wir unsere Erfahrungen mit euch teilen:

Bedienbarkeit:
Das UI (User Interface) sieht bei beiden Scannern ganz gut aus und lässt sich durch Touchscreen Funktionen einfach bedienen. Intuitiv und verständlich erklärt.

 

Schnelligkeit :
Leica wirbt stark mit seinem Scanner, den man Pro Scann maximal 2 Minuten benötigt, samt Fotos. Bei Faro dauert ein Scan mit Fotos in derselben Auflösung ca. 3 Minuten.
Fazit von uns: Beim Scannen fällt der Zeitunterschied nicht auf, da der Leica RTC zum Starten und auch beim Abschließen der Scans länger benötigt und somit auf dieselbe Zeit kommt.

Einstellungen der Scan-Auflösung:
Bei der Auflösung der Scans geht es um die Punktdichte, die der Scanner auf eine bestimmte Entfernung macht (z.B. alle 2 mm auf 10 m).
Hier haben wir bei Leica genau 3 Möglichkeiten (niedrige, mittlere und hohe Auflösung).
Bei Faro sind es weitaus mehr Einstellungsmöglichkeiten. Wir haben die Möglichkeit, in ca. 12 verschiedenen Auflösungen zu arbeiten und sind daher sehr flexibel was die Einstellungen angeht.

Neigungssensoren der Scanner:
Ein sehr wichtiger Aspekt beim Scannen ist der Neigungssektor, da ohne den Neigungssensor kein korrektes Zusammenfügen der einzelnen Scans in eine Projektpunktwolke möglich ist. Somit hat man immer Probleme mit den angepeilten Genauigkeiten und beim Nacharbeiten der Scans.
Der Leica RTC enthält eine IMU. Dieser kann die Scans sehr grob ausrichten, allerdings für die Genauigkeiten leider nicht ausreichend. Dies muss definitiv nachgebessert werden. Der Focus hat bereits einen Zweiachskompensator mit einer hohen Genauigkeit integriert. An dieser Stelle ein ganz klarer Pluspunkt.

Software Scene (Faro) vs. Cyclone Register 360 (Leica):
User Interface Software. Beide Softwareprogramme sind einfach aufgebaut und in sich schlüssig, sodass man auch ohne intensives Training nach kurzer Zeit die wichtigsten Funktionen bedienen kann.

In der Bearbeitungssoftware (Registrierungssoftware) geht es darum, die einzelnen Scans zusammenzubringen. Im Fachjargon heißt das „Registrieren“
Hier ist ausschlaggebend, mit welcher Auflösung wir gescannt haben und natürlich auch welche Sensoren integriert sind. An dieser stelle spielt wieder der Neigungssensor eine große Rolle.

Schnelligkeit in der Verarbeitung und Registrierung
Bei der Registrierung und Verarbeitung der Scans gibt es einen sehr großen Unterschied in der Schnelligkeit.
Hier haben wir bei beiden Scannern und Softwareprogrammen jeweils mit 12 identischen Scans gearbeitet. Anhand mittlerer Auflösung und Farbinformationen.
Da muss ich ganz klar sagen, dass Scene, was die Schnelligkeit angeht, weit voraus ist. Wir haben sowohl für den Import, die Verarbeitung und auch Registrierung 20 Minuten benötigt. Bei Cyclone Register waren wir nach ca. einer Stunde fertig. Hier zeichnet sich in der Software noch ein großer Unterschied ab.
Grund dafür ist, dass Scene Multicore fähig ist und damit auch mehrere Scans gleichzeitig errechnet.Je  Exportmöglichkeiten der Punktwolke je nach CAD-System ist es natürlich auch wichtig zu wissen, welche Exportmöglichkeiten ich in einer Software habe. Hier sind beide gut aufgestellt. Die gängigen Exportformate wie e57. xyz., las., dxf., pts. sind vorhanden.
Pluspunkt für Scene ist, dass ich auch direkt eine rcp. als Punktwolke ausgeben kann. Eine rcp. ist das gängige Dateiformat für die gesamte Autodesk Welt. Sowohl AutoCAD, Inventor, Revit als auch Navisworks können mit diesem Format bedient werden.

Datenqualität:
Bei der Datenqualität haben wir die Punktwolke wie auch die Fotos verglichen. Hier schneiden die Scanns von Faro, was die Qualität angeht insgesamt besser ab.
Vorteil bei Cyclone ist, dass ich den Kontrast beliebig regulieren kann. Gerade bei den Fotoansichten der Scans und dem Parallaxenfehler (Verschiebung der Punktwolke zu den Fotos) gibt es einen bemerkbaren Unterschied. Wieder einen Punkt für Scene. Bei den Punktwolken sind beide Scanner auf gutem und identischem Niveau. Hier war uns ein genauer Punktfang zum Abmessen wichtiger. Da punktet Scene mit mehreren Auswahlfunktionen in den Abmessungen von Bauteilen oder Gebäuden.

Fazit von uns:
Alles in allem muss man sagen, dass es gerade viel Bewegung auf dem Markt gibt und dass Thema endlich noch breiteren Anklang findet.
Wir haben uns dafür entschieden, mit Faro Scannern weiterzuarbeiten, da uns das Gesamtsystem von Hard- und Software überzeugt hat.
Gerade wir als Dienstleister wollen/müssen uns breit aufstellen, was Exportformate angeht. Außerdem war ein ausschlaggebender Punkt, dass in der Weiterverarbeitung sowohl die Implementierung als auch die Verarbeitung der Scans schneller ist.

Alles in allem empfehlen wir immer, sich die Produkte selbst anzuschauen und sich ein Bild zu machen.
Danke fürs Lesen und bei Fragen und Anregungen können Sie uns jederzeit kontaktieren.